Interview

Alicia ist fasziniert von China

Duales Studium Erfahrungsbericht DHBW

Aus einem zweimonatigen Aufenthalt in China hat Alicia vielfältige Eindrücke von Land, Kultur und Studium mitgebracht

Alicia Hahn studiert BWL-Dienstleistungsmanagement Medien und Kommunikation an der DHBW Heilbronn. Die 23jährige Wormserin ist überzeugt vom Dualen Studium. Im career21-Interview gibt sie umfangreich Auskunft dazu, was sie an ihrer Ausbildung besonders schätzt.

#Studium allgemein
Hallo Alicia, was waren die Gründe für ein DHBW-Studium?
Zuallererst würde ich die Praxisnähe während des Studiums nennen. Für mich war es wichtig, dass man die Theorie auch praktisch anzuwenden lernt und Berufserfahrung sammelt. Des Weiteren hat mir die DHBW aufgrund ihres guten Rufs und der hochwertigen Ausstattung gefallen.

Warum dieser Studiengang?
Ich habe mich für den Studiengang BWL DLM Medien und Kommunikation entschieden, weil ich mich für die Medien als Instrument und die verschiedenen Kommunikationsmöglichkeiten interessiere. Der große Anteil an BWL hilft mir, das Verständnis für die Prozesse im Unter­nehmen und ein betriebswirtschaftliches Denken zu entwickeln.

Wie bist Du auf das Ausbildungsunternehmen gekommen?
Ich hatte bereits vor Beginn des Studiums praktische Erfahrungen in diesem IT-Unternehmen gesammelt.

Wie viele Bewerbungen hast Du geschrieben?
Für das Duale Studium habe ich mich nur bei einem Unternehmen beworben.

Wie wichtig war Dir das Gehalt?
Das Gehalt ist zweitrangig. Ich lege mehr Wert auf einen Ausbildungsbetrieb, in dem ich viel lernen kann.

#Ausland
Alicia hat am DHBW Mosbach „Summer Program on China’s Economy and Culture“ teilgenommen und war zwei Monate in China am College of International Students at Southeast University, Nanjing City, China, von August 2017 bis September 2017.

Welche Eindrücke und Erfahrungen hast Du aus dieser Zeit mitgenommen?
Der Aufenthalt in China hat mir auf jeden Fall sehr viel gebracht. Wir haben in den Unterrichts­blöcken an der Universität viel über die Kultur und die Sprache gelernt. Außerdem begleiteten uns ein paar chinesische Studenten durch den Tag. Auch abends haben wir viel mit ihnen unternommen. Mal sind wir Karaoke singen gegangen oder in eine Skybar. Wir konnten die Studenten, die teilweise gerade selbst deutsch lernten, alles Mögliche über ihr Leben als Student und in China fragen. Der Einblick in die kulturellen Unterschiede hat mich sehr fasziniert.

Was war Deine beste und welches die schlechteste Erfahrung?
Das Essen in China hat mir teilweise nicht so gut geschmeckt. Es war irgendwann sehr eintönig. Schon nach kurzer Zeit habe ich das deutsche Essen vermisst. Auch die Luft war sehr schlecht. Ich empfand es teilweise als sehr anstrengend, dass die meisten Menschen dort kein Englisch sprechen können und die Produkte in den Supermärkten völlig unterschiedlich sind oder manche Produkte dort überhaupt nicht zu finden sind. Positiv war, dass Ich durch das Pro­gramm nette Leute aus anderen Kursen und DHBWs kennengelernt habe. Die dort geschlossenen Freundschaften blieben mir das ganze Studium über erhalten.

Würdest Du dieses Programm empfehlen?
Auf jeden Fall! Ich habe wirklich sehr viel über China und das Leben der Menschen dort gelernt. Auch die Sprache wurde uns in einzelnen Unterrichtsblöcken nähergebracht. Das fand ich sehr interessant.

#Zukunft
Alicia wird in diesem Jahr ihr Studium abschließen und trägt dann den Titel Bachelor of Arts.

Gibt es Pläne für den weiteren Berufsweg?
Ich werde mich bei verschiedenen großen und mittelständischen Unternehmen bewerben. Am liebsten möchte ich im Online Marketing arbeiten. Wo sich das Unternehmen befindet, ist für mich nicht relevant. Mir ist es wichtig, dass ich noch mal einen Einblick in ein anderes Unternehmen bekomme und Neues lernen kann.

Ist der Master für Dich interessant?
Auf jeden Fall. Ich werde mich ebenso für verschiedene Masterstudiengänge der Bereiche BWL und Marketing bewerben.

Planst Du eine Tätigkeit im Ausland?
Wenn ich mich dafür entscheide, einen Master zu machen, würde ich gerne einen Auslands­aufenthalt integrieren. Es würde mir auch gefallen, wenn ich in meinem zukünftigen Job Auslandsaufenthalte haben würde.

#Location
Du studierst in Heilbronn – was bietet die Stadt als Studienort?
Immer mehr Studierende ziehen nach Heilbronn. Ich glaube, dass sich die Stadt in Zukunft stark hin zu einer Studentenstadt entwickeln wird. Sie bietet tolle Plätze an der Neckarmeile, wie z.B. die Kaffeebucht, wo man sich im Sommer mal zum Lernen hinsetzen kann. Außerdem bietet die DHBW eine tolle Bibliothek. Dort kann man wirklich gut lernen und sich auf die Prüfungen vorbereiten.

Gibt es interessante Freizeitmöglichkeiten?
Die Uni bietet jede Menge sportliche Freizeitangebote wie z.B. Volleyball.

Wie ist die Wohnsituation?
Ich finde zwar immer eine Wohnung, jedoch sind diese nicht ganz günstig.

Was macht man abends in Heilbronn?
Im Winter geht man ins Winterdorf, im Sommer eher in ein Restaurant an der Neckarmeile. Aber auch bezüglich Clubs bietet die Stadt einiges. Hier gibt es z.B. den Club Kaiser, Bukowski, Mobilat, Musikpark, Creme 21…

#Alltag Theorie und Praxis
Wie sieht ein Tag in der Praxis aus?
Ab und zu werde ich in meiner Praxisphase im Kundenservice eingesetzt. Oft durfte ich aber auch mit den Consultants zu den Kunden fahren und bei Schulungen und Präsentationen helfen. Zurzeit arbeite ich im Marketing. Das macht mir persönlich besonders viel Spaß.

Wie reagieren Deine Kolleginnen und Kollegen auf Dein Studienfach?
Sie finden das Studium und das Fach interessant, merken jedoch, dass es mit viel Zeitaufwand verbunden ist.

Fühlst Du Dich mehr als Studentin oder als Arbeitnehmerin?
Ich fühle mich mehr als Studentin, da ich immer wieder drei Monate in der DHBW verbringe und nicht am Arbeiten bin.

Wie sieht ein Tag an der DHBW aus?
Wir haben feste Unterrichtsböcke, zwischendurch kurze Pausen und eine große Mittagspause. In der Mittagspause gehen wir alle zusammen in der Mensa essen und danach sitzen wir noch gemütlich im Innenhof der DHBW. Dann geht die Vorlesung meistens noch bis nachmittags weiter.

Was, glaubst Du, unterscheidet ein Duales Studium zentral von einem an Uni oder Hochschule?
Das Studium ist auf jeden Fall praxisorientierter und zeitaufwändiger. Die Kurse sind wesentlich kleiner und persönlicher. Man hat weniger Zeit sich auf eine Klausur vorzubereiten, aber auch mehr Unterstützung bei der Lernvorbereitung.

Was ist arbeitsintensiver – Theorie- oder Praxisphase?
Die Theoriephase ist für mich wesentlich anstrengender, da man in kürzester Zeit viel Lernstoff aufnehmen muss und die entsprechenden Klausuren zeitnah, innerhalb von zwei Wochen, ablegen muss.

#Familie, Freunde, Hobbys
Wenn Du nicht gerade büffelst oder arbeitest – was machst Du dann am liebsten?
Ich mache sehr viel Sport in meiner Freizeit und unternehme viel mit Freunden. In Heilbronn bin ich sehr oft im Wertwiesenpark unterwegs gewesen. Entweder zum Joggen oder um Freunde zu treffen.

Wie haben Freunde, Schulkollegen und Familie auf Deine Idee mit dem Dualen Studium reagiert?
Ich habe viele Freunde, die an der DHBW in Mannheim studiert haben. Die sagten mir, dass das Studium sehr intensiv sei. Meine Eltern haben mich jederzeit unterstützt und fanden meine Auswahl sehr gut. Alles in allem reagieren die Menschen sehr positiv auf das Duale Studium. Sie wissen aber, dass es anstrengend ist.

Ermöglicht Dir Dein Gehalt einen anderen Lebensstil als bei den Studierenden, die Du kennst?
Ich denke schon, dass es viel ausmacht, neben dem Studium noch Gehalt zu bekommen. Für mich auf jeden Fall ein Vorteil.

Bist Du generell mehr ein praktischer Mensch, der lieber anpackt als theoretisiert?
Beides sehr ausgeglichen würde ich sagen.

Besten Dank Alicia für das Interview und alles Gute!


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