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Ein Studium, welches das grundlegende Verständnis von Bankprodukten und –prozessen vermittelt und den Wandel durch die Digitalisierung in allen Bereichen berücksichtigt. Damit die optimale Vorbereitung auf eine Karriere in der Finanzwelt.
Hanne Henker studiert BWL-Finanzwesen an der DHBW Karlsruhe. Davor war sie ein Jahr in Paris – ihre Eindrücke und Erfahrungen jetzt hier im career21-Interview.
#Studium allgemein
Hallo Hanne, was waren Deine Gründe für ein DHBW Studium?
Das DHBW Studium bietet an, sehr viel Praxiserfahrung mitzunehmen. Viele Studierende haben heutzutage einen Bachelor und keinerlei Praxiserfahrung, was die Berufseinstiegschancen verringert. Zudem ist das duale Studium eine gute Möglichkeit, in sehr viele Bereiche eines Unternehmens reinzuschauen, um rauszufinden, was man in seinem späteren Berufsleben machen möchte und was man auf jeden Fall ausschließen kann. Während des dualen Studiums, vor allem bei uns in der Bank, kann man sich ein gutes Netzwerk über die drei Jahre aufbauen, was ein großer Vorteil ist, um später einen guten Job zu erlangen. Ein wichtiger Punkt ist auch die finanzielle Unabhängigkeit. Ich persönlich brauche keine finanzielle Unterstützung mehr von meinen Eltern, was für sie und auch für mich eine große Entlastung ist.
Warum dieser Studiengang?
Ursprünglich wollte ich Finance&Banking oder Finance Vollzeit an einer normalen Universität oder Hochschule studieren. Da diese aber extrem mathe- und statistiklastig sind, habe ich mich dagegen entschieden und den dualen Studiengang BWL-Finanzwesen gewählt. Ich habe mich schon immer für Banken, Finanzen und vor allem Investments privat interessiert. Schon als ich klein war, brachte mir mein Vater das Handeln von Aktien und anderen Anlageklassen bei, daher kommt auch mein Interesse an der Finanz- und Anlagewelt.
Wie bist Du auf das Ausbildungsunternehmen gekommen?
Ich wollte in eine Bank, die Ihren Schwerpunkt auf das Anlagegeschäft gelegt hat. Sparkassen und Volksbanken legen ihren Fokus auf das Privatkundengeschäft, daher war es für mich ausgeschlossen, ein Studium dort anzufangen. Für mich kamen die deutschen Großbanken und die HypoVereinsbank in Frage. Diese Banken bieten ungefähr dieselben Mitarbeiterkonditionen an, sodass es für mich gleich war, bei welcher Bank ich genommen werde. Die HypoVereinsbank hat sich am schnellsten gemeldet und ich habe mich bei den Bewerbungsgesprächen sehr wohl gefühlt. Ich bin mit meiner Entscheidung noch immer sehr zufrieden und würde heute wieder die HypoVereinsbank wählen.
Wieviele Bewerbungen hattest Du geschrieben?
Ich habe ungefähr zehn Bewerbungen an verschiedene Stellenausschreibungen von den oben genannten Banken geschrieben.
Wie wichtig ist Dir das Gehalt während des Studiums?
Das Gehalt spielt für mich schon eine große Rolle, da ich versuche, finanziell komplett unabhängig von meinen Eltern zu sein und diese zu entlasten. Auch weil ich gerne reise oder shoppen gehe, ist mir ein gutes Gehalt sehr wichtig.
#Auslandsaufenthalt
Vor Deinem Studium bist Du 12 Monate in Paris gewesen auf der Accord Ecole de Lanques, einer Französisch Sprachschule: Was genau hast Du da gemacht, wie sah Dein Tag dort aus?
In Paris habe ich ein Au-Pair Jahr gemacht. Dort hatte ich vormittags von 9-13 Uhr Sprachschule, bin anschließend für das Mittagsessen zu meiner Wohnung gefahren, habe gegessen und Hausaufgaben gemacht. Um 16 Uhr habe ich die Kinder (zwei kleine Mädchen) von der Schule abgeholt. Wir sind meistens direkt zu ihrem Zuhause gelaufen und haben gegessen und gespielt. Normalerweise habe ich bis circa 20 Uhr auf sie aufgepasst und bin anschließend wieder zu meiner Wohnung gelaufen. Die Wochenenden hatte ich komplett frei und konnte Paris erkunden.
Welche Erfahrungen hast Du in dieser Zeit in Paris/Frankreich gemacht?
Natürlich macht man in einem Jahr im Ausland extrem viele Erfahrungen, die mich persönlich sehr viel reifer gemacht haben und im Leben weitergebracht haben. Zum einen natürlich, dass Paris wahrscheinlich die schönste Stadt ist, in der ich je war und sein werde und die immer etwas mein zu Hause sein wird, zum anderen, dass es sehr viel schwerer ist als man denkt, wenn man alleine in eine neue Stadt zieht, in der man niemanden kennt. Vor allem am Anfang war es unglaublich schwer, sodass man oft davor stand abzubrechen und wieder nach Hause zu seinen Eltern zu fahren. Man lernt, wie es ist, komplett auf sich alleine gestellt zu sein und niemanden zu haben. Später, als es dann auch mit Corona besser wurde und der Frühling kam, wurde es deutlich besser und die schlechten Gedanken gingen weg. Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Kinder unendlich anstrengend sind und ich niemals etwas mit Kindern arbeiten möchte und auch selber daran zweifle, ob ich eigene möchte.
#Zukunft
In zwei Jahren hast Du Dein Studium abgeschlossen und bist dann Bachelor of Arts.
Gibt es Pläne für den weiteren Berufsweg?
Aktuell habe ich noch keine konkreten Pläne für meinen zukünftigen Berufsweg. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich bei UniCredit bleiben werde, da es ein super Arbeitgeber ist und man viele Karrierechancen hat. Ich werde aber abwarten bis ich meinen Bachelor habe, da sich die Umstände bis dahin vermutlich stark geändert haben.
Ist der Master für Dich interessant?
Ein Master ist auf jeden Fall interessant und ich ziehe auch in Betracht, einen zu machen. Definitiv wieder im Bereich der Finanzwelt, aber es ist noch nicht sicher, ob ich es wieder auf dem dualen Weg machen möchte oder die zwei Jahre dann eher Vollzeit studieren werde.
Planst Du eine Tätigkeit im Ausland?
Nein ich plane momentan keine Tätigkeit im Ausland.
#Location
Du studierst in Karlsruhe – was bietet die Stadt als Studienort?
Karlsruhe bietet neben zwei sehr großen und schönen Parks (Schlossgarten und City Park), in denen man Sport, Partys machen oder einfach nur chillen kann, auch sehr viele kulturelle Orte wie Museen oder verschiedene Ausstellungen. Erst neulich waren die Schlosslichtspiele beim Karlsruher Schloss. So gut wie bei allem bekommt man hier Studentenrabatt oder kommt sogar kostenlos rein.
Gibt es interessante Freizeitmöglichkeiten?
Das KIT (Karlsruher Institut für Technologie) bietet allerlei Freizeitmöglichkeiten an. Es gibt kaum etwas, was man in Karlsruhe nicht findet. Man kann sogar an den vielen Seen hier in der Nähe Windsurfen gehen.
Wie ist die Wohnsituation?
Die Wohnsituation in Karlsruhe ist deutlich besser als in anderen Studentenstädten. Es gibt sehr viele Studentenwohnheime, in denen man eigentlich immer einen Platz bekommt. Zudem gibt es zahlreiche WGs, in denen man auch immer etwas bekommt. Natürlich gibt es auch viele Wohnungen für Leute, die ganz alleine leben möchten. So gibt es für Studierende gut geeignete 1-Zimmer-Wohnungen. Auch preislich ist Karlsruhe super günstig und zu empfehlen.
Was macht man abends in Karlsruhe?
Neben vielen Bars gibt es einige Clubs in Karlsruhe. Diese veranstalten oft Studentenpartys, auch unter der Woche (in der Regel mittwochs). Der Eintritt ist oft kostenlos oder beträgt circa vier Euro. Auch alkoholische Getränke sind in Clubs und Bars im Vergleich zu anderen Städten wesentlich günstiger. Im Sommer trifft man sich abends oft im Schlosspark, um miteinander zu trinken, reden oder Spiele zu spielen.
#Alltag Theorie und Praxis
Wie sieht ein Tag in der Praxis aus?
Wir haben bei uns in der Bank Gleitzeit, ich fange also meistens zwischen acht und neun Uhr an. Mein Tag besteht meistens daraus, Kundentermine vorzubereiten (Anlagevorschläge machen & sich über den Kunden informieren), in Kundenterminen dabei zu sein und diese dann nachzubereiten.
Wie reagieren Deine Kolleginnen und Kollegen auf Deinen Studiengang?
Sehr gut, sie sehen darin viel Potential und helfen uns Studierenden wo sie nur können.
Fühlst Du Dich mehr als Studentin oder als Arbeitnehmerin?
Ich fühle mich mehr als Studentin.
Wie sieht ein Tag an der DHBW Karlsruhe aus?
Meistens fangen die Vorlesungen um neun an und gehen dann bis mindestens 16 Uhr. Teilweise haben wir Vorlesungen bis 20 Uhr, was immer unglaublich stressig und anstrengend ist. Pauschal lässt es sich aber schwer sagen, da wir jede Woche einen anderen Vorlesungsplan haben.
Was, glaubst Du, unterscheidet ein duales Studium zentral von einem an Uni oder Hochschule?
Ein duales Studium ist anstrengender und stressiger. Man hat in der Regel nur 30 Urlaubstage und in der Theoriephase extrem viel Vorlesung. Man ist in kleineren Kursen, was manchmal ein großer Vorteil ist, da die Dozenten und Professoren viel mehr auf die Wünsche und Bedürfnisse der Studierenden eingehen können. Der wichtigste Unterschied ist aber vermutlich die Praxiserfahrung, die wir mitnehmen und das Gehalt, welches wir natürlich auch in den Theoriephasen ausgezahlt bekommen.
Was ist arbeitsintensiver – Theorie- oder Praxisphase?
Die Theoriephase.
#Familie, Freunde, Hobbys
Wenn Du nicht gerade lernst oder arbeitest – was machst Du dann am liebsten?
Ich mache regelmäßig Sport (Workouts und Joggen), treffe mich viel mit Freunden, um in den Park zu gehen, essen zu gehen oder feiern zu gehen, besuche oft meine Familie in der Heimat (Villingen-Schwenningen) und schaue auch gerne Serien auf Netflix, um zu entspannen.
Wie haben Freunde, Schulkollegen und Familie auf Deine Idee mit dem Dualen Studium reagiert?
Sehr gut, duale Studiengänge werden eigentlich immer gerne gesehen und alle haben sich gefreut, dass ich einen Platz bekommen habe.
Würdest Du die Entscheidung wieder so treffen?
Ja.
Ermöglicht Dir Dein Gehalt einen anderen Lebensstil als andere Studierende, die Du kennst?
Ja auf jeden Fall. Ich fliege dieses Jahr zum Beispiel drei Mal in den Urlaub, was sich viele Freunde von mir, die normal studieren, nicht leisten können. Zudem kann man sich öfter Sachen kaufen, die man mag wie beispielsweise Klamotten, ohne davor die Eltern fragen zu müssen.
Bist Du generell mehr ein praktischer Mensch, der lieber anpackt als theoretisiert?
Ja ich würde mich eher als einen praktischen Menschen beschreiben.
Hanne wir bedanken uns für das Interview und wünschen Dir für die Zukunft alles Gute!
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